Michael Fröhlich

Holzgasse 31

Michael Fröhlich
* 26. Februar 1888 im galizischen Jasien, Österreich-Ungarn
† 24. Juli 1942 in Maly Trostinez
 

Michael Fröhlich kämpft im Ersten Weltkrieg für Österreich-Ungarn und erhält das Kaiser-Karl-Verdienstkreuz. 1916 heiratet er die Siegburgerin Hulda Isaak. Sie stirbt am 15. Februar 1919, vier Tage nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Ilse. Fröhlich führt ein Hutgeschäft in der Kaiserstraße. 1933/34 versucht der erste nationalsozialistische Bürgermeister, Wilhelm Ley, die 1920 erfolgte Einbürgerung Fröhlichs rückgängig zu machen. Ohne Nennung von Beweisen unterstellt ihm der Siegburger NSDAP-Chef, Kommunisten finanziell zu unterstützen. Zur Ausbürgerung kommt es nicht, der Status "ehemaliger Frontsoldat" schützt den Geschäftsmann vorerst. Nach der Pogromnacht wird Fröhlich einen Monat lang in Dachau gefangen gehalten, erlebt dort Willkür, Schikane und Gewalt – es ist die Vorwegnahme des millionenfachen Konzentrationslagerleids. Am 13. Juni 1939 nimmt sich seine Tochter Ilse zusammen mit ihrem Freund Rudolf Marx das Leben. Die NS-Rassengesetze treiben die Liebenden in den Tod. Michael Fröhlich stirbt nahe des weißrussischen Lagers Maly Trostinez, im Wald von Blagowschtschina.

 

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Michael Fröhlich
Holzgasse 31
53721 Siegburg