Karl Pierkes

Kaiserstraße 108

Karl Pierkes
* 7. November 1885 in Neersen (Viersen)
† Frühjahr 1945 in Sachsenhausen oder Bergen-Belsen
 

Karl Pierkes ist Dreher und Betriebsrat bei Klöckner-Mannstaedt. 1931 wird er SPD-Vorsitzender in Siegburg. Pierkes bereitet am 13. Februar 1933 eine Kundgebung aller Demokraten gegen die NSDAP vor. Am nächsten Tag kommt es zu einer tödlichen Schießerei auf der Kaiserstraße. Die SPD verteidigt ihr Parteilokal im Volkshaus gegen die SS. Die Nazis beschuldigen die Sozialdemokraten, für den Tod ihres Kämpfers Franz Müller verantwortlich zu sein, obwohl sie ihn im Getümmel wohl selbst trafen. Ein willfähriger Richter fällt ein politisches Urteil. Pierkes und seine Mitstreiter sitzen fast zwei Jahre in Haft. Als sich 1935 Zeugen melden und der Volkshausprozess neu aufgerollt wird, gibt es wundersame Genugtuung für die Unbeugsamen. Sie kommen frei. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wird Karl Pierkes gemeinsam mit dem Gewerkschaftler Matthias Klein erneut in Haft genommen und ins KZ Sachsenhausen überstellt. Im März 1945 treibt man die Inhaftierten ins 250 Kilometer entfernte Bergen-Belsen. Die Spuren der Männer verlieren sich. Der Stolperstein für Karl Pierkes liegt vor der Kaiserstraße 108, dem Ort seines politischen Wirkens. Heute sitzt dort die IG Metall.

 

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Karl Pierkes
Kaiserstraße 108
53721 Siegburg