Ilse Fröhlich

Kaiserstraße 20

Ilse Fröhlich
* 11. Februar 1919 in Bonn
† 13. Juni 1939 in Ahlbeck auf Usedom
 

"In Worten kann ich Euch meine Dankbarkeit für Eure Liebe nicht ausdrücken, denn Ihr habt ja mein Bestes gewollt. Ich grüße und küsse Euch zum letzten Mal. Eure Ilse."

So endet der bewegende Abschiedsbrief der Ilse Fröhlich an den Vater Michael und dessen Mitarbeiterin Paula Degen. Ilse Fröhlichs Mutter stirbt kurz nach ihrer Geburt. Sie wächst bei ihrem Vater auf, der in der Kaiserstraße 20 ein Hutgeschäft führt. Um das Abitur abzulegen, wechselt sie vom Siegburger Mädchengymnasium auf das Lyzeum in der Bonner Südstadt. Am Rhein lernt sie den katholisch getauften Rudolf Marx kennen und lieben. Sie verloben sich. Ihre Liebe ist offiziell verboten. Nach den Nürnberger Gesetzen sind Heirat und außerehelicher Verkehr zwischen Juden und "Staatsangehörigen deutschen Blutes" strafbar. In ihrer Verzweiflung nehmen sich die jungen Leute am Ostseestrand von Ahlbeck, fern der Heimat auf der Insel Usedom, mit einem Revolver das Leben. Die letzte Bitte der Ilse Fröhlich, mit ihrem Verlobten beigesetzt zu werden, wird nicht erhört. Sie liegt auf dem jüdischen Friedhof an der Heinrichstraße in einem Einzelgrab.

Vom Gymnasium Alleestraße gedrehtes Video zum Schicksal der Ilse Fröhlich.

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Ilse Fröhlich
Kaiserstraße 20
53721 Siegburg