Familie Stern

Holzgasse 39

Frieda Stern, geb. Marx
* 24. August 1886 in Siegburg
† 15. Juni 1942 in Sobibor
 
Ruth Karoline Stern
* 27. März 1929 in Siegburg
† 15. Juni 1942 in Sobibor

Nicht erst die Shoa, schon der 1933 zur Staatsdoktrin erhobene Antisemitismus reißt Familien auseinander. In diesem Jahr lässt Kaufmann Karl Stern seine Familie zurück, hält sich in Frankreich und Luxemburg auf. Sohn Adolf, Jahrgang 1921, wird nach der Pogromnacht inhaftiert und entscheidet sich nach der Lagerhaft in Dachau ebenfalls zur Flucht, erst nach Belgien, dann nach Frankreich. Als Hitler die westlichen Nachbarn überfällt, gelangen Vater und Sohn in die Fänge der Häscher. Sie sterben in Theresienstadt und Auschwitz.Frieda Stern, Ehefrau von Karl und Mutter von Adolf, bleibt mit Tochter Ruth in Siegburg. Nach der Internierung im Mucher Barackenlager im Sommer 1941 gehört die zwölfjährige Ruth Stern vermutlich zu den Kindern, die allmorgendlich auf beschwerlichem Wege die Schule in Siegburg erreichen. Ein Jahr leben Mutter und Tochter in Much, ehe sie mit dem ersten von vier Schüben deportiert werden. Das Lager Sobibor, gelegen im heutigen Dreiländereck Polen, Belarus, Ukraine, überlebt niemand lang. Es ist ausschließlich auf die Vernichtung europäischer Juden ausgelegt. Wir müssen davon ausgehen, dass Frieda und Ruth Stern unmittelbar nach der Ankunft am 15. Juni 1942 in der Gaskammer ersticken.

 

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Familie Stern
Holzgasse 39
53721 Siegburg