Schandpfahl (Pranger)
Hinrichtungen durch Rädern, Verbrennen und Hängen fanden vor den Toren statt, auf der Schlade am Brückberg. An den Pranger kamen im ausgehenden Mittelalter alle die, die Unfrieden stifteten. Das waren Betrüger, Hehler, Schläger, Verleumder. Sie wurden angekettet, man tanzte um sie herum, zog dabei wilde Grimassen, bewarf sie mit Kot. Ein Ventil für die gedeckelte Gesellschaft. Nur das Anfassen war verboten. Nichts mehr zu verlieren hatten die zum Tode Verurteilten, die die Beschimpfungen ihrer Mitbürger am Pranger vor dem finalen Gang zur Hinrichtungsstätte ertragen mussten. Kopflos kam der Siegburger Pranger in die neue Zeit, erst nach dem Kriege gab der Bildhauer Ulrich Bliese der Frauenfigur wieder ein Gesicht.
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