Abtei Michaelsberg
Die ehemalige Abtei auf dem Michaelsberg prägt weithin sichtbar das Stadtbild Siegburgs. 1064 gründete der Kölner Erzbischof Anno II die Benediktinerabtei. Der ursprüngliche Bau wurde durch mehrere Brände im 18. Jahrhundert zerstört und durch den bis heute erhaltenen barocken Gebäudekomplex ersetzt. Nach der Auflösung der Abtei 1803 wurden die Gebäude erst als Kaserne, dann als Irrenanstalt und später als Zuchthaus verwendet. Ab 1914 war die Abtei mit kurzer Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg wieder von einem Benediktinerkonvent bewohnt, der aber 2011 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen werden musste.
Seit August 2013 leben sechs Patres der Ordensgemeinschaft der Unbeschuhten Karmeliten auf dem Michaelsberg. Zudem hat im Mai 2017 das Katholisch-Soziale Insitut (KSI) in den ehemaligen Abteigebäuden seine Pforten geöffnet. Bitte nehmen Sie bei Ihrem Besuch auf dem Michaelsberg Rücksicht auf die auf dem Berg heimischen Karmeliten sowie die Gäste des KSI und beachten Sie, dass sowohl das Karmel wie auch die Einrichtungen des KSI von der Öffentlichkeit nicht betreten werden dürfen.
Von den Gebäuden der ehemaligen Abtei ist nur die Abteikirche für den Besucher frei zugänglich. Diese ist tagsüber geöffnet. Bitte nehmen Sie jedoch Rücksicht auf Gottesdienste und sehen Sie während diesen von einem Besuch der Kirche ab.
Beim Aufstieg zur ehemaligen Abtei über die Bergstraße passieren Sie auf halber Höhe den sogenannten Hexenturm. Dieser war Teil der Befestigungsmauern von Stadt und Abtei. Seinen Namen bekam er im 19. Jahrhundert durch einen Roman, eine düstere Erzählung über die Hexenverfolgung, der von Folterinstrumenten und blutroten Wänden berichtet - jedoch jeder historischen Wahrheit entbehrt.
Auf einer ehemaligen Festungsterasse kurz unterhalb des neuen Haupteingangs in das KSI wurde der in den 50er Jahres des 20. Jahrhunderts angelegte Rosengarten wieder hergerichtet. Hier finden sich auf Beeten und an Rankgittern Rosen unterschiedlichster Sorten und Züchtungen. Bänke laden zum Sitzen, Schauen und Verweilen ein.
Ebenfalls Teil der mittelalterlichen Festungsanlage auf dem Michaelsberg ist das nach einer heute verschwundenen kleinen Kapelle benannte Johannestürmchen. Vom Johannesgarten führt ein ehemaliger Wehrgang mit einem herrlichen Ausblick auf Siegburg und seine Umgebung zu dem alten Wachturm. Zum Johannistürmchen gelangen Sie durch die Gasse zwischen Alt- und Neubau.